von Lützow Korps 1926 D`dorf - Oberbilk
von Lützow Korps 1926D`dorf - Oberbilk

Adolf Freiherr von Lützow

* 18. Mai 1782 Berlin 
+ 6. Dezember 1834 Berlin
Ehrengrab: Alter Garnisonfriedhof, Mitte, Kleine Rosenthaler Straße 3-7
Straßen: Lützowstraße, Tiergarten;
Lützowufer, Tiergarten;
Lützowstraße [historisch], Wilmersdorf;
Lützowstraße, Tempelhof
Plätze: Lützowplatz, Tiergarten;
Lützowplatz [historisch], Tempelhof
Brü>Gedenktafel: Tiergarten, Stauffenbergstraße/Ecke Tiergartenstraße [nicht mehr vorhanden]
Münze: DDR, Prägezeit 1984, Wert 5 Mark

Freischarführer in den Befreiungskriegen.

1782 in Berlin geboren, dort verstorben 1843. Seit 1795 in preußischen Militärdiensten, kämpfte er 1806 in der Schlacht bei Auerstedt als Leutnant, formierte 1807 in Kolberg unter Schill eine Dragonerschwadron. 1809 Teilnahme am eigenmächtigen Aufstandsunternehmen (gegen Napoleon), wobei er schwer verwundet wurde. Von den Gefangenen des Freicorps Schill ließen die Franzosen elf Offiziere in Wesel erschießen. Zu Beginn der Freiheitskriege wurde der inzwischen verabschiedete Lützow reaktiviert und erhielt 1813 die Genehmigung zur Bildung eines nichtpreußischen Freiwilligencorps, das nach seiner Montur Schwarze Schar benannt wurde und vornehmlich Studenten sowie Volksakademiker aller deutschen Stämme anzog, unter ihnen Körner, Jahn, Friesen, Eichendorff. Die zeitweise 2 900 Infanteristen, 600 Kavalleristen und 120 Artilleristen starke Freischar operierte im Rücken des Gegners, sie wurde am 17. 6. 1813 bei Kitzen vom Feind aufgerieben. Im Herbstfeldzug der Nordarmee zugeteilt und in Holstein, Jülich, Belgien und in den Ardennen eingesetzt, wurde das »Korps« 1814 aufgelöst, seine Kavallerie in ein Ulanenregiment eingegliedert, an dessen Spitze Lützow stand. Lützow wurde 1815 Oberst und 1822 Generalmajor, 1830 »zur Disposition« gestellt. Der von Lützow (nach dem Schillschen Vorbild) 1813 geführte »Kleinkrieg« war militärisch ohne große Bedeutung. Gerade die in dieser »Freischar« dienende akademische Jugend suchte den offenen Kampf mit gefällter Lanze und gezogenem Degen. Dies entsprach ihrer Ehrauffassung. Hinzu kommt, dass die preußische Armee den so genannten »Krieg der Guerilleros« (wie die Spanier ihn wenige Jahre zuvor hervorragend erfolgreich geführt hatten) als »unsoldatisch« ablehnte und für diesen Krieg auch keine Ausbildung betrieb. Aber psychologisch war sowohl der »Freischar Schill 1809« wie auch der »Gesamtdeutschen Freischar Lützow« ein bedeutender Erfolg zuzuschreiben. Sie waren Vorboten der Tatsache, dass der Kampf gegen Napoleon mehr und mehr von einer preußischen zu einer gesamtdeutschen Sache wurde, auch wenn noch, widerwillig, deutsche Kontingente im Dienste Frankreichs standen.

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© René van den Heuvel